Hochtöner an der A-Säule im Scirocco 3

Der klanglich meist beste Platz für Hochtöner ist direkt ausgerichtet an der A-Säule. Hier setzen wir das erste Mal GFK ein. Und noch eins vorweg: Entgegen anderer Meinungen hat der Scirocco keinen Airbag hinter den A-Säulen, die Kopfairbags sitzen entlang der seitlichen Dachholme, bei Auslösung klappt lediglich der Himmel an den Seiten herunter, die A-Säulen bleiben wo sie sind, da braucht man sich also keinerlei Gedanken machen.


Um die A-Säule abzubauen, muss man zuerst die seitlichen Abdeckungen am Armaturenbrett lösen, hier ist ein kleiner Schlitz, in dem man mit einem Schraubendreher oder dem Autoschlüssel hinterhaken kann zum Abziehen. Jetzt greift man einfach mit der Hand hinter die schmale Verkleidung, welche oben mit einem Clips an der A-Säule befestigt ist und zieht sie heraus.


Nun löst man an der A-Säule mit einer Scheckkarte o.ä. dünnem und flexiblen Werkzeug die ‚AIRBAG’ Schildchen, da sind kleine Plastiknasen die man zur Mitte hin drücken muss. Nun kann man den dahinter befindlichen Metallclip lösen, wenn man mit einem dünnen Schraubendreher die Rastnase wegdrückt, im Bild gesehen nach unten links. Gleichzeitig am oberen Ende der Verkleidung ziehen, jetzt kann man sie ablösen. An den gelben Punkten befinden sich noch 2 Plastikclipse die einfach mit der Verkleidung abgezogen werden.


Die Lüftungsdüse hebelt man am besten mit einem Kunststoffkeil aus.


Jetzt benötigt man passende Einbauringe für seine Hochtöner. Dies kann entweder ein gefräster Holzring sein, stabiler wird’s mit einem Metallring. Je mehr Masse man hinter den Hochtöner setzt, desto präziser kann dieser seine Signale in Schall umwandeln! Die Größe und der benötigte Platz nach hinten richten sich natürlich immer nach dem zu verbauenden Hochtöner. Hier kommt mein eigener zum Einsatz, ein auf Neodymantrieb umgebauter Visaton KE 25 SC. Der Alutopf ist hier Befestigung und angekoppeltes Volumen in einem, letzteres braucht man bei den meisten Hochtönern jedoch nicht. Je nach Art des Hochtöners muss man den Innendurchmesser des Einbaurings vergrößern, damit das spätere Bezugsmaterial (meistens Kunstleder) noch mit hineinpasst. Bei der Ausrichtung kann man etwas tüfteln, bewährt hat sich die direkte Ausrichtung auf den Fahrer. Der Hochtöner sollte so weit oben an der A-SÄule sitzen, das er etwa auf Höhe der vorderen Kante des Armaturenbretts sitzt, so vermeidet man Reflexionen von unten. Man befestigt die Ringe mittels Heißkleber. Will man Platz sparen und eine gefälligere Form erreichen, schneidet man die Verkleidung entsprechend aus.


Da man je nach Position des Hochtöners bis in den Luftkanal hineinkommt, muss dieser wieder abgedichtet werden. Hier eignet sich Heißkleber zur schnellen Fixierung, es sollte aber unbedingt noch mit Karosseriekleber o.ä. abgedichtet werden da Heißkleber im Sommer weglaufen kann. Ein bißchen schwarze Farbe im Luftkanal kaschiert den Umbau bei Bedarf.


Nun spannt man Akustikstoff (zur Not tuts auch ein altes T-Shirt) mittels Heißkleber um den Einbauring. Dies ergibt im Groben schon die spätere Form.


Jetzt rührt man für beide A-Säulen ca. 200ml Polyesterharz an, üblicherweise kommen auf 100ml Harz 2ml Härter, im Zweifel die Gebrauchsanleitung beachten! Von Baumarktharz welche mit Härter aus der Tube angerührt wird kann ich an dieser Stelle übrigens nur abraten. Das bespannte Teil und der gesamte Stoff auf der Verkleidung wird danach mit Polyesterharz getränkt, auf den gespannten Stoff kommen noch 2-3 Lagen Glasfasermatte damit es schön stabil wird.


N
ach dem Aushärten, was je nach Temperatur zwischen 30 und 90 Minuten dauert, schleift man mittels Flex und grober Schleifscheibe die größten Unebenheiten und abstehende Stoffteile weg. Dann wird mittels eines flexiblen Kunststoffspachtels Glasfaserspachtel aufgetragen. Den Spachtel vorher nach Gebrauchsanleitung anmischen. Auch hier gilt wieder die Warnung vor dem Zeug aus dem Baumarkt, das ist meistens sehr zäh und lässt sich nur schwer auftragen.


Der Spachtel härtet in der Regel schnell aus, man sollte sich also beeilen. Wenn er anfängt fest zu werden, kann man ihn mittels einer Cutterklinge in Form schnitzen, falls größere Unebenheiten stören. Ist er fest, kann man per Hand oder Schwingschleifer grob in Form bringen, in der Regel sind noch 2 Spachtelvorgänge von Nöten bis alles fertig geschliffen werden kann. Beim Schleifen sollte man nicht den Fehler machen und zu feines Papier nehmen, 60er oder 80er ist ausreichend bis man die Form ohne Unebenheiten fertig hat. Will man später mit Leder beziehen, sind wir dann fertig, für eine Lackierfähige Oberfläche muss man sich langsam mit immer feinerem Papier herantasten.


Aufpassen sollte man an den Falzen, wo später das AIRBAG Schildchen und die Lüftungsdüse hineinkommen, hier darf auf keinen Fall zu viel Material bleiben, also auch wenn das undankbare Ecken sind, immer gut freischleifen!


Mit bielastischem Kunstleder, dem richtigen Kleber und ein wenig Geschick lässt sich so etwas noch gut selbst beziehen. Ich für meinen Teil wollte hier mit zu den Sitzen passendem Alcantara Akzente setzen und habe das zum Sattler gegeben, weil eine Naht gesetzt werden musste. Beim Zusammenbau kann es gerade bei der Lüftungsdüse schwierig werden, da nun auch das neue Bezugmaterial mit eingeklemmt werden muss. In der Not kann man die Rastnasen ein kleines wenig kürzen.

Material:

Ca. 200ml Polyesterharz – www.ross-fisch.de
Ca. 200gr Glasfaserspachtel – www.ross-fisch.de
Alueinbauringe – www.sound-install-products.de
Sattlerarbeiten - www.biedermann-autostyling.de

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